Steuerfachangestellte/r
Deine Ausbildung
Deine Aufgaben
In deinem Job bearbeitest du…
1.
Finanzbuchführung
Das bedeutet (u.a.) du erfasst die Eingangs- und Ausgangsrechnungen eines Unternehmens. Auch alle anderen unternehmerischen Vorgänge, die in Zahlen ausgedrückt werden können, werden erfasst und ergeben so ein Gesamtbild. Zum Beispiel darüber, wie viel Gewinn oder Verlust in einem bestimmten Zeitraum gemacht wurde. An diesen Zahlen kannst du das Gesamtergebnis des Unternehmens ablesen und deine Mandanten zum Beispiel dazu beraten, wie sich ihr Unternehmen gerade wirtschaftlich entwickelt.
Lohn- und Gehaltsabrechnungen
Arbeitnehmer erhalten für ihre Tätigkeit monatlich eine Lohn- oder Gehaltsabrechnung. Die muss nicht immer gleich aussehen. Spannend wird es insbesondere dann, wenn sich etwas ändert, zum Beispiel durch Heirat, Elternzeit, aber auch bei längeren Ausfällen oder anderen Ereignissen. Du hilfst deinen Mandanten dabei, den Überblick zu behalten und bei den Abrechnungen keine Fehler zu machen.
2.
3.
Vorbereitung von Jahresabschlüssen
Du arbeitest an den Jahresabschlüssen von Unternehmen mit. Anhand dieser Zahlen kann ganz leicht abgelesen werden, wie erfolgreich das Unternehmen im zurückliegenden Jahr war. Anhand der erstellten Kostenrechnung kann das Unternehmen zum Beispiel beraten werden, wo Einsparpotentiale und Verbesserungsmöglichkeiten liegen.
Steuererklärungen erstellen
Hier berätst du unter anderem Privatpersonen bei der Erstellung ihrer Steuererklärung. Du achtest darauf, dass sie alles richtig angeben und auch nichts vergessen, was ihre Steuerbelastung vermindern könnte. Alles, was erklärt werden darf, hast du im Blick, denn als Steuerfachangestellter kennst du dich mit diesen Themen bestens aus.
4.
5.
Steuerbescheide prüfen
Wenn die Steuererklärung abgegeben wurde, gibt es im Anschluss einen Steuerbescheid vom Finanzamt. Aber auch Ämter können irren oder Fehler machen. Wenn der Steuerbescheid da ist, prüfst du deshalb, ob alles stimmt. Wenn doch mal ein Fehler vonseiten des Finanzamts gemacht wurde, kümmerst du dich um die Korrektur und nimmst Kontakt zum Ansprechpartner auf.
Außerdem gehören zu deinen Aufgaben:
Sinnsuche
Du möchtest einen Beruf erlernen, der Sinn macht und bedeutungsvoll ist? 
Werde ein „Arzt der Wirtschaft“!
Wer noch nie mit diesem Berufsfeld zu tun hatte denkt häufig, dass die Arbeit in einer Steuerkanzlei langweilig und eintönig ist und hauptsächlich daraus besteht, Formulare auszufüllen. Doch das ist ein weit verbreiteter Irrglaube!

Du willst Teil eines Teams sein, das Dinge versteht und bearbeitet, die für andere nur Fragezeichen auslösen?

Und wenn deine Freunde dich fragen, was du beruflich machst, wissen Sie nach deiner Antwort sofort „Da ist jemand, der von Sachen Ahnung hat, die für alle wichtig sind.“
Nahezu jeder Bürger und jedes Unternehmen ist vom Thema Steuern betroffen und muss Erklärungen abgeben. Wenn man sich nicht auskennt, kann das ganz schön knifflig sein. Aber du kannst helfen!

Durch Deine Arbeit werden Steuern richtig berechnet und auch optimiert, damit nicht zu viel bezahlt wird. Das hilft denjenigen, die Steuern zahlen müssen. Aber nicht nur, denn die Arbeit des Steuerfachangestellten stellt auch sicher, dass das Steuersystem funktioniert und damit unser ganzes gesellschaftliches Leben. Das Fachwissen über Steuergesetze kannst du natürlich auch für dich selbst nutzen.

Steuerfachangestellte können aber noch viel mehr: Es geht nämlich darum, anderen wichtige Informationen und Ratschläge für ihre Entscheidungen zu geben, und zwar auch Unternehmern!

Klar, sind die steuerlichen Vorschriften komplex und ändern sich schnell. Hast du aber erst mal die Ausbildung absolviert, ist das dauernde Weiterlernen und Update der Kenntnisse in einem Steuerberatungsunternehmen gern gesehen und wird umfangreich unterstützt.

Dabei ist der Arbeitsplatz auch noch sicher, da gute Steuerberater und deren Mitarbeiter außerordentlich gefragt sind. Steuerleute werden überall gebraucht - in und von jedem Unternehmen.
In guten und in schlechten Zeiten an der Seite der Mandanten
In der Corona-Pandemie mussten viele Restaurants und Geschäfte zum Teil über Monate schließen. Es gab kaum oder manchmal sogar keine Möglichkeit mehr, Geld zu verdienen. Mieten, Mitarbeiter und alles andere musste aber trotzdem weiterhin bezahlt werden. Finanzielle Unterstützung kam über Hilfspakete vom Staat. Doch auch wenn es sich in den Medien so einfach anhörte: In der Realität waren diese Gelder mitunter ganz schön schwierig zu bekommen. An dieser Stelle kamen die Steuerberater ins Spiel, die es geschafft haben, viele Unternehmen in der Krise mit ihrer Unterstützung vor einer endgültigen Schließung zu retten.

Doch nicht nur in Krisenzeiten stehen Unternehmen ständig vor wirtschaftlichen Herausforderungen. Kostensteigerungen, Kunden die nicht zuverlässig zahlen – es gibt viele Gründe, in denen Firmen auf die Hilfe und Beratung Ihres Steuerberaters angewiesen sind. Und auch wenn es richtig gut läuft, das Unternehmen wächst und glänzend verdient ist eine kompetente Betreuung in steuerlichen Fragen unerlässlich. Steuerberater und ihre Mitarbeiter stehen ihren Mandanten in guten und in schlechten Zeiten zur Seite – damit es mit ihrem Business immer weiter geht.

Deine Aufgabe ist daher jeden Tag aufs Neue: gefragt, spannend und zukunftssicher.
Der Ablauf
Deiner Ausbildung
Dauer
Die Ausbildung zum Steuerfachangestellten dauert 3 Jahre. Unter bestimmten Voraussetzungen kann die Ausbildungsdauer auf 2,5 Jahre verkürzt werden.
Praxis
Die Ausbildung ist dual aufgebaut, d.h. du wirst in Deiner Steuerberater-Kanzlei ausgebildet und besuchst parallel die Berufsschule
Theorie
Der Berufsschul-Unterricht findet in der Regel an zwei Tagen in der Woche statt, an drei Tagen in der Woche wirst du in der Kanzlei ausgebildet.
Der Unterricht in der Berufsschule
In der Berufsschule lernst du die theoretischen Grundlagen für deinen Beruf. Zu den wichtigsten Fächern gehören Rechnungswesen, Buchführung, Steuerlehre und Betriebswirtschaftslehre. Du lernst die Grundlagen des deutschen Steuersystems kennen und welche verschiedenen Steuerarten es gibt. Außerdem erwirbst du tiefe Einblicke in gesamtwirtschaftliche Zusammenhänge.
Die Ausbildung in der Kanzlei
Schwerpunkt der Ausbildung in der Kanzlei ist die praktische Arbeit im steuerlichen Bereich. Dazu erlernst du nach und nach das praktische Wissen für die Durchführung von Buchführungsarbeiten, die Bearbeitung von Lohn- und Gehaltsabrechnungen sowie für die Erstellung von Jahresabschlüssen und Steuererklärungen und die Prüfung von Steuerbescheiden. Neben der Ausführung täglicher Aufgaben in der Kanzlei, wie Terminplanung und Postbearbeitung, lernst du die richtige Kommunikation mit Mandanten. Außerdem wirst du an die Aufgabe herangeführt, die Interessen deiner Mandanten gegenüber dem Finanzamt zu vertreten.
In der Kanzlei wirst du Schritt für Schritt eingearbeitet und an deine Aufgaben herangeführt. Je länger du dabei bist und je mehr du gelernt hast, umso mehr Verantwortung kannst du für eigene Aufgaben übernehmen. Du arbeitest eng mit Steuerberatern, Steuerfachangestellten und anderen Kollegen zusammen. Die Arbeit im Team steht in deiner Ausbildung im Vordergrund.
Dein Gehalt
in der Ausbildung
Als Azubi erhältst du eine Ausbildungsvergütung, die deine Ausbildungskanzlei individuell mit dir vereinbart.

Es gibt aber Empfehlungen der Steuerberaterkammern, wie hoch das Ausbildungsgehalt monatlich sein sollte:

Zur Empfehlung der Steuerberaterkammer Hessen

Zur Empfehlung der Steuerberaterkammer Thüringen

Die Steuerberaterkammer Hessen empfiehlt aktuell folgende monatliche Zahlung:

1. Ausbildungsjahr
1.400,– €
2. Ausbildungsjahr
1.450,– €
3. Ausbildungsjahr
1.500,– €

Auf der Seite der Bundessteuerberaterkammer findet ihr alle Steuerberaterkammern, die es bundesweit gibt.

Dein Gehalt
nach deiner Ausbildung
Das Einstiegsgehalt für ausgelernte Steuerfachangestellte liegt in Hessen etwa zwischen 2.200,- und 2.700,- Euro brutto.

Für das genaue Gehalt kommt es aber auf viele verschiedene Faktoren an. Mehr Infos dazu findest Du nebenstehend.
Nach der Ausbildung kommt es für die Höhe deines Gehalts auf viele Faktoren an.

Zum Beispiel darauf, in welcher Region du arbeitest und wie gut und engagiert du in deinem Job bist. Honoriert wird neben der Berufserfahrung natürlich immer deine persönliche Qualifikation. Du hast die Möglichkeit, dich in vielen verschiedenen Richtungen zu spezialisieren (siehe Karriereperspektiven). Das macht sich auch beim Gehalt bemerkbar: Wenn du eine Zusatzqualifikation hast, kann dein Gehalt um bis zu 25% ansteigen.